Durch die deutliche Zunahme der Flüchtlinge insbesondere aus den Balkanstaaten und dem nahen Osten reichen die Kapazitäten in Korschenbroich mit den bisherigen Übergangswohnheimen – auch unter Berücksichtigung des neuen Wohnheims an der Rheydter Straße – bei gleichbleibender Zuweisung nur noch bis etwa Mitte Oktober. Daher müssen bereits jetzt schon die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, um den ankommenden Flüchtlingen ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wir unterstützen daher den Vorschlag der Verwaltung, die bisherigen Standorte Weißer Weg in Pesch und Schiefbahner Straße in Kleinenbroich zu reaktivieren bzw. zu erweitern, da wir derzeit hierzu keine realistischen Alternativen sehen.
Dies kann jedoch nur in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Anwohnern geschehen. Da zunächst der Standort Weißer Weg reaktiviert werden soll, findet daher am Mittwoch, den 17.06.2015 um 19.30 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung für die Pescher Bürger im Forum der Realschule statt, in der die Möglichkeit besteht, Fragen und Anregungen an die Verwaltung und die Vertreter der einzelnen Ratsfraktionen zu richten. Die Entscheidung über die Freigabe der Mittel für den Neu- bzw. Erweiterungsbau der Unterkünfte wird auf der Ratssitzung am 23.06.2015 gefällt.
Wir als Korschenbroicher haben die Pflicht, unseren Beitrag dafür zu leisten, dass die von Verfolgung und Terror bedrohten Menschen aus den Krisengebieten bei uns Obhut finden und willkommen geheißen werden. Dies gehört für uns als CDU zum christlichen Leitbild unserer Politik. Wir erwarten vom Land NRW jedoch auch, dass die finanziellen Mittel für die Kommunen deutlich aufgestockt werden. Bislang übernimmt das Land nur rund 20 % der Kosten der Unterbringung der Flüchtlinge. Damit ist NRW Schlusslicht unter allen Bundesländern. Länder wie Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern erstatten ihren Kommunen jeweils 100 % der Kosten. Es darf zumindest erwartet werden, dass die vom Bund nunmehr aufgestockten Mittel in voller Höhe an die Kommunen weitergeleitet werden und das Land hiervon nicht wieder den Großteil für sich vereinnahmt.